SBH | Schulbau Hamburg
Lagebericht
FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2020
1. Gegenstand des Unternehmens
1.1 Überblick Geschäftsmodell und Geschäftsverlauf
Der Landesbetrieb SBH | Schulbau Hamburg (SBH) wurde auf Basis der Drucksache 20/5317 mit Wirkung zum 1. Januar 2013 im Zuge der Entflechtung vom Sondervermögen Schulimmobilien gegründet. In Folge dieser Neuausrichtung des Schulbaus sind SBH und die GMH I Gebäudemanagement Hamburg GmbH (GMH) in organisatorischer Gleichordnung unter gemeinsamer Geschäftsführung verbunden. Die beiden Unternehmen haben gemeinsame Zentralbereiche für Unternehmensentwicklung, Finanzen und Zentrales Facility Management sowie Stabsfunktionen. Seit dem 1. Juli 2014 erfolgt der Austausch der Personalressourcen für diese Bereiche über eine Innen-GbR.
Basis der operativen Geschäftstätigkeit von SBH sind langfristige Dienstleistungsverträge mit dem Sondervermögen Schulimmobilien. SBH erbringt Bau- und Bewirtschaftungsleistungen, die im Wesentlichen – ausgenommen fest parametrisierter Preisanpassungsmechanismen – zu Festpreisen erbracht werden. Für die Bauleistungen erhält SBH Werklohnvergütungen, die als Leistungsentgelt I (LE I) bezeichnet werden. Die Bewirtschaftungsleistungen werden mit dem Leistungsentgelt II (LE II) vergütet. Insgesamt weist der bewirtschaftete Bestand eine Mietfläche von rd. Tm² 2.502 (Vorjahr: Tm² 2.484) auf. Die Flächenveränderung setzt sich hierbei wie folgt zusammen:
Bestand | Zubauten (inkl. Mobile Klassen) | Abbruch | Abmietung | Bestand |
31.12.2019 | 2020 | 2020 | 2020 | 31.12.2020 |
in Tm2 | in Tm2 | in Tm2 | in Tm2 | in Tm2 |
2.484 | 76 | 39 | 19 | 2.502 |
In 2020 wurde durch die Abnahme von 114 Projekten (Vorjahr: 146) aus der Leistungsvergütung I ein Teilbetrag von rd. Mio. € 222,7 (Vorjahr: Mio. € 328,8) ertragswirksam als Umsatzerlös vereinnahmt. Damit einher ging eine Anhebung der durchschnittlichen Gebäudezustandsklasse für das bewirtschaftete Immobilienportfolio auf 2,79 (Vorjahr: 2,87).
Im Bereich der Bewirtschaftung übernimmt SBH die laufende Versorgung der Schulen mit Strom, Wärmeenergie, Wasser/Abwasser sowie die Durchführung der laufenden Reinigungs- und Betriebsdienstleistungen wie auch der Instandhaltung/Wartung und Müllentsorgung. Das LE II für SBH in 2020 betrug rd. Mio. € 192,0 (Vorjahr: Mio. € 189,5).
SBH erbringt darüber hinaus für das Sondervermögen Schulimmobilien (SoV) Geschäftsbesorgungsleistungen wie z. B. das Rechnungswesen oder die Immobilienverwaltung. Hierfür erhielt SBH in 2020 ein Entgelt i. H. v. Mio. € 1,0 (Vorjahr: Mio. € 1,0).
1.2 Leistungsindikatoren
Die für SBH relevanten finanziellen Leistungsindikatoren sind das Jahresergebnis und der Umsatz.
Zu den wesentlichen nichtfinanziellen Leistungsindikatoren gehören Kundenzufriedenheit, Mitarbeiterzahl und Fluktuation.
Die Kundenbefragung erfolgt alle zwei Jahre und wurde letztmalig im Frühjahr 2020 durchgeführt. Ergebnis der Befragung 2020 war, dass das Bindungsniveau gegenüber der Umfrage 2018 leicht gesunken ist. Damit in Verbindung steht, dass die Zufriedenheit der Schulleitungen mit den Leistungen in der Gebäudebewirtschaftung und dem Baumanagement leicht rückläufig ist. Die nächste Kundenbefragung erfolgt im ersten Halbjahr 2022.
Die Mitarbeiterzahl ist im Vergleich zum Vorjahresstichtag um 30 Mitarbeiter gestiegen, bei einer damit einhergehend gestiegenen Anzahl an Vollkräften1. Die Gesamtfluktuation lag 2020 mit 12,3 % p. a. leicht über dem Vorjahresniveau von 11,3 % p. a. Insofern trifft die Prognose einer geringfügig steigenden Mitarbeiterzahl und Fluktuation zu.
1.3 Personal
Im Geschäftsjahr 2020 standen im Durchschnitt 1.036 Mitarbeiter (48 Beamte und 980 Arbeitnehmer) in einem Beschäftigungsverhältnis zu SBH. Im Jahresdurchschnitt waren acht Studenten im dualen Studium beschäftigt. Darüber hinaus wird auf die Angaben im Anhang verwiesen.
2. Ertragslage
Die um das neutrale Ergebnis bereinigte Ertragslage stellt sich wie folgt dar:
2020 | 2019 | Veränderung | |
in T€ | in T€ | in T€ |
|
Umsatzerlöse | 420.532 | 522.467 | -101.935 |
Bestandsveränderungen | 27.679 | -25.856 | 53.535 |
Übrige Betriebserträge | 7.541 | 7.196 | 345 |
Gesamtleistung | 455.752 | 503.807 | -48.055 |
Materialaufwand | 418.774 | 442.216 | -23.442 |
Rohergebnis | 36.978 | 61.591 | -24.613 |
Personalaufwand | 53.068 | 51.210 | 1.858 |
Abschreibungen | 2.013 | 1.469 | 544 |
Sonstige betriebliche Aufwendungen | 9.548 | 7.002 | 2.546 |
Betriebsaufwand | 64.629 | 59.681 | 4.948 |
Betriebsergebnis | -27.651 | 1.910 | -29.561 |
Zinsergebnis | 0 | 0 | 0 |
Neutrales Ergebnis | 31.334 | 7.539 | 23.795 |
Jahresergebnis | 3.683 | 9.449 | -5.766 |
SBH schließt das Geschäftsjahr 2020 entgegen der Planung (rd. T€ -1.199) mit einem positiven Ergebnis i. H. v. T€ 3.683 (Vorjahr: T€ 9.449) ab. Wie im Vorjahr prognostiziert, ist die Ergebnisentwicklung 2020 überplanmäßig, liegt jedoch deutlich unter dem Vorjahresniveau.
Die Abweichung zum Planergebnis resultiert fast ausschließlich aus einem hohen neutralen Ergebnis. Die vertraglich vereinbarte Indexierung der Angebotspreise begründet u. a. eine angepasste Ertragsprognose beim Leistungsentgelt I. Diese reduziert die Verlusterwartung im Projektportfolio und führt zur Auflösung von Drohverlustrückstellungen in signifikantem Umfang von rd. T€ 21.464.
Die Umsatzerlöse erreichen in 2020 rd. T€ 420.532 und liegen um rd. T€ 101.935 unter dem bereinigten Vorjahreswert von T€ 522.467. Das Leistungsentgelt I verbleibt mit T€ 104.431 unter den Planansätzen und unterschreitet den Vorjahreswert um rd. T€ 106.034. Die Planunterschreitung resultiert zu rd. zwei Dritteln aus verzögerten Übergaben, die nunmehr im Jahr 2021 erfolgen werden. Darüber hinaus konnte eine große Baumaßnahme der beruflichen Schulen bereits in 2019 und nicht, wie zum Zeitpunkt der Wirtschaftsplanerstellung geplant, in 2020 fertiggestellt werden.
Die sonstigen betrieblichen Erträge i. H. v. rd. T€ 7.541 (Vorjahr: rd. T€ 7.196) umfassen insbesondere Zuschüsse und Kostenerstattungen.
Schwerpunkt der Aufwendungen sind der Materialaufwand und die darin enthaltenen bezogenen Leistungen mit einem Volumen von T€ 418.774 (Vorjahr: T€ 442.216). Die Aufwendungen sind im Wesentlichen mit T€ 252.609 (Vorjahr: T€ 284.582) auf Bauleistungen, mit T€ 94.903 (Vorjahr: T€ 87.202) auf Bewirtschaftung und mit T€ 68.813 (Vorjahr: T€ 68.048) auf Instandhaltung zurückzuführen.
Die Personalaufwendungen liegen aufgrund der Tarifsteigerungen im öffentlichen Dienst sowie einem gestiegenen durchschnittlichen Personalbestand mit T€ 53.068 (Vorjahr: T€ 51.210) oberhalb des Vorjahresniveaus.
Von den sonstigen betrieblichen Aufwendungen entfallen auf die Miete für Dienstgebäude T€ 1.766 (Vorjahr: T€ 1.566) und auf IT-Aufwand T€ 1.938 (Vorjahr: T€ 1.698).
Das positive neutrale Ergebnis von T€ 31.334 (Vorjahr: T€ 7.539) resultiert in 2020 vor allem aus Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen i. H. v. T€ 32.042 (Vorjahr: T€ 11.447) und Zuschreibungen i. H. v. T€ 1.725 (Vorjahr: T€ 770). Demgegenüber stehen insbesondere Abschreibungen auf unfertige Leistungen i. H. v. T€ 3.415 (Vorjahr: T€ 5.193), die im Rahmen der verlustfreien Bewertung vorgenommen wurden.
3. Finanzlage
Die Zahlungsfähigkeit von SBH war zu jeder Zeit gewährleistet.
SBH verfügt über eine angemessene Betriebsmittelkreditlinie bei der Kasse Hamburg (Finanzbehörde). Die Kassenkreditlinie gilt einheitlich für SBH und SoV und beträgt Mio. € 185.
Aufgrund von beratenden Äußerungen des Rechnungshofes der FHH, hat die Finanzbehörde – Amt für Haushalt und Aufgabenplanung – das Sondervermögen Schulimmobilien (SoV) und SBH aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um die Inanspruchnahme der Kassenkredite zu mindern. Das benötigte Investitionsvolumen wurde ermittelt und in dessen Höhe ein Gesellschafterdarlehen von Seiten der Finanzbehörde an das SoV gewährt. Das SoV gewährte SBH auf dieser Grundlage eine Anzahlung i. H. v. T€ 275.000 (Vorjahr: T€ 195.000) auf die zu leistenden Baumaßnahmen.
Im Ergebnis war in 2020 der Kassenkredit ausgeglichen. Zum Bilanzstichtag 2020 wird eine Forderung i. H. v. T€ 133.886 (Vorjahr: T€ 71.857) gegen die Finanzbehörde der FHH ausgewiesen.
Darüber hinaus wird auf die Kapitalflussrechnung (Anlage 4) verwiesen.
4. Vermögenslage
Die Vermögenslage von SBH stellt sich zum 31. Dezember 2020 im Vergleich zum 31. Dezember 2019 wie folgt dar:
31.12.2020 | 31.12.2019 | |||
VERMÖGENSSTRUKTUR | in T€ | in % | in T€ | in % |
Anlagevermögen | 6.271 | 1,51 | 6.173 | 2,64 |
Umlaufvermögen | 408.780 | 98,33 | 227.290 | 97,06 |
Rechnungsabgrenzungsposten | 664 | 0,16 | 739 | 0,30 |
Gesamtvermögen | 415.715 | 100,00 | 234.202 | 100,00 |
31.12.2020 | 31.12.2019 | |||
KAPITALSTRUKTUR | in T€ | in % | in T€ | in % |
Eigenkapital | 36.150 | 8,70 | 32.467 | 13,87 |
Sonderposten | 880 | 0,21 | 897 | 0,38 |
Rückstellungen | 157.730 | 37,94 | 158.712 | 67,77 |
Verbindlichkeiten | 220.948 | 53,15 | 42.121 | 17,98 |
Rechnungsabgrenzungsposten | 7 | 0,00 | 5 | 0,00 |
Gesamtkapital | 415.715 | 100,00 | 234.202 | 100,00 |
Bezüglich der Entwicklung des Anlagevermögens wird auf den Anlagenspiegel im Anhang verwiesen.
Das Umlaufvermögen enthält mit T€ 163.969 (Vorjahr: T€ 147.542) unfertige Leistungen. Die Zunahme der unfertigen Leistungen resultiert aus einem zum Abschluss 2020 sich wieder verstetigendem Bauvolumen in den kommenden Jahren. Gegenläufig haben sich die Forderungen gegen verbundene Unternehmen deutlich um T€ 164.672 auf T€ 244.249 erhöht. Ursächlich hierfür sind die Erhöhung des Kassenbestandes von T€ 71.857 auf nunmehr T€ 133.886 zum 31. Dezember 2020 sowie der stichtagbezogene Anstieg der Forderungen gegenüber SoV von T€ 6.401 auf T€ 101.810.
Aufgrund des Jahresüberschusses i. H. v. T€ 3.683 beträgt das Eigenkapital nunmehr T€ 36.150.
Die Rückstellungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr um T€ 982 verringert. Ein detaillierter Ausweis ist dem Rückstellungsspiegel zu entnehmen. Innerhalb der Verbindlichkeiten erhöhten sich die Anzahlungen des Sondervermögens Schulimmobilien für LE-I-Rechnungen zum Bilanzstichtag um T€ 179.975.
5. Risiken- und Chancenbericht
SBH ist über den Unternehmensverbund mit der GMH in ein Risikomanagement- und Compliancesystem eingegliedert. Der Landesbetrieb verfügt über geeignete Instrumentarien der Unternehmenssteuerung. Das vorhandene interne Kontrollsystem mit einem laufenden Planungs- und Überwachungssystem sowie Frühwarnindikatoren ermöglichen eine angemessene Vorausschau und Korruptionsprävention. Mit der Unternehmenssteuerung, der Internen Revision, der Compliance und dem Risikomanagement ist die Geschäftsführung in der Lage, die wesentlichen Risiken frühzeitig zu erkennen und bei Bedarf Maßnahmen präventiver oder korrektiver Art einzuleiten.
Die wesentlichen Risiken von SBH sind leistungswirtschaftlich geprägt. Diese liegen in der Marktentwicklung, in den Lieferanten- und Kundenbeziehungen, den damit verbundenen Vertragsrisiken sowie der aktualisierten Schulentwicklungsplanung. Daran anknüpfend stellt die Gewinnung von geeignetem Fachpersonal weiterhin eine Herausforderung dar.
Neben der weiterhin angespannten Marktlage im Baugewerbe und entsprechend auch im Bereich der Planungsleistungen ist wegen des durch die Covid-19-Pandemie verursachten deutschlandweiten Lockdowns 2020 davon auszugehen, dass sich eine wirtschaftliche Rezession anbahnt, die mit einiger Verzögerung auch das Baugewerbe erreichen wird. Es besteht hierdurch das Risiko, dass es auch in den Folgejahren zu negativen Auswirkungen wie verspäteten Fertigstellungen und Kostenmehrungen bei Bauprojekten kommen kann.
Die Folgen der Pandemie haben zudem wesentliche Auswirkungen auf die Haushaltslage der FHH für die Haushaltsjahre 2021/2022 und darüber hinaus. Insbesondere für die Jahre ab 2023 ist eine Realisierung der Bauvolumina im bislang geplanten Umfang ungewiss.
Im Bereich der Vergabe wird kontinuierlich daran gearbeitet, den hohen Grad der Professionalisierung weiter zu verstetigen sowie Vertragspartner längerfristig über Rahmenverträge zu binden und damit die Leistungserbringung sowie die Preise zu sichern.
Die steigenden Schülerzahlen mit dem Bevölkerungswachstum in Hamburg, bei begrenzt zur Verfügung stehenden Flächen, erfordert Nachverdichtungen in den innerstädtischen Bereichen sowie die Erschließung neuer Flächen. Diese Entwicklung ist regional unterschiedlich stark ausgeprägt, erhöht die Komplexität der Projektrealisierung und birgt vermehrt Kosten- und Terminrisiken. Das Risikoprofil für die Realisierungsträger wird im Rahmen der zweijährigen Vertragsevaluation mit den anderen Akteuren des Mieter-Vermieter-Modells Schulbau diskutiert und ggf. angepasst.
Das bestehende Projekt- und Dienstleistungsportfolio im Geschäftsfeld von SBH ist hinreichend diversifiziert, sodass Risiken insbesondere aus dem Pauschalpreismodell im Projektportfolio ausgesteuert werden können.
Es bestehen geringe Chancen aufgrund der aktuellen Marktlage, dass sich eine im Portfolio günstigere Kostenentwicklung in Bau und Betrieb ergibt.
Die Digitalisierung und die im Unternehmen vorhandenen Systemstrukturen sind kontinuierlich an die aktuellen Entwicklungen anzupassen. Hierfür sind Investitionen in IT-Software, in Mitarbeiter sowie Fortbildung geplant, um notwendige Transformationsschritte vorzunehmen. Die Themen der Ablösung der bestehenden Projektsteuerungssoftware Conject CM, die Einführung eines elektronischen Rechnungsprozesses sowie der Aufbau eines Dokumentenmanagementsystems oder eines Data Warehouse stehen im Fokus. Notwendiges Projektmanagement und IT-Know-how sowie Kapazitäten sind hierfür erforderlich.
Die aktuelle Situation der Corona-Pandemie und die damit verbundenen öffentlichen Maßnahmen zur Eindämmung haben auch Einfluss auf den internen Betrieb von SBH. Die eingeleiteten Schritte zum Schutz der Mitarbeiter, mögliche Einschränkungen durch Quarantänemaßnahmen und erhöhte Krankenstände haben direkte Auswirkung auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Es wurden unter anderem ein Krisenstab eingerichtet, Regeln zur Kontaktminimierung erlassen, regelmäßige Mitarbeiter- und Kundeninformationen auf Basis der jeweiligen Lageeinschätzung vorgenommen sowie Maßnahmen zur Steuerung und Sicherstellung der Liquidität getroffen.
6. Prognosebericht
Die Entwicklung des Landesbetriebs wird in den nächsten Jahren weiterhin durch die Bau- und Bewirtschaftungsdienstleistungen an den Schulen Hamburgs geprägt sein. Die aktuelle Wirtschaftsplanung für 2021 sieht ein Umsatzerlösvolumen in vergleichbarer Höhe der Planwerte für das Geschäftsjahr 2020 vor. Für 2021 werden im Vergleich zu den realisierten Umsätzen 2020 steigende Umsatzerlöse erwartet. Das Jahresergebnis wird geringfügig über dem Ergebnis 2020 prognostiziert.
Ausgehend von signifikant ansteigenden Schülerzahlen in Hamburg für den mittelfristigen Planungszeitraum hat die BSB einen neuen Schulentwicklungsplan (SEPL) erstellt. Die zusätzlichen Bedarfe an pädagogischen Flächen wurden in eine aktualisierte, standortspezifische Bauplanung transformiert und als fortgeschriebene Investitionsplanung (Rahmenplan Schulbau) für die Realisierungsträger konsolidiert. Diese Investitionsplanung bildet die Basis der aktuellen Haushaltsaufstellung und hat Eingang in das im Januar 2020 dem Verwaltungsrat vorgestellte Unternehmenskonzept für den Unternehmensverbund SBH/GMH gefunden. Hiernach steigt das Investitionsvolumen mittelfristig, um den zusätzlichen Flächenbedarfen Rechnung zu tragen. Die Sanierungsplanung der Bestandsimmobilien verläuft 2021/2022 leicht unterdurchschnittlich.
Die Realisierbarkeit dieser Planungen ist wesentlich von den vorgenannten Risiken abhängig. SBH geht davon aus, dass nach aktuellem Stand die bisherige Stabilität in der wirtschaftlichen Entwicklung beibehalten wird.
Ergänzend zum bisherigen Immobilienportfolio wird SBH in 2021 mit der Bewirtschaftung weiterer schulnaher Immobilien betraut (z. B. Landesinstitute, Volkshochschulen), die bislang noch vom Bedarfsträger BSB verwaltet werden.
Für 2022 erwartet SBH eine stabile Kundenzufriedenheit. Durch die jahrelange kontinuierliche Bautätigkeit mindert sich die Akzeptanz für die Baumaßnahmen, da diese zu Störungen im Schulbetrieb führen. Es wird für 2021 erwartet, dass sich die Mitarbeiterzahl aufgrund der Ausweitung der Leistungserbringung geringfügig oberhalb des Niveaus von 2020 bewegt. Die Mitarbeiterfluktuation wird aufgrund der aktuellen Arbeitsmarkt- und Wirtschaftslage voraussichtlich abnehmen.
Die konkreten Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Entwicklung in 2021 sind angesichts der andauernden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Einschränkungen schwer einzuschätzen. Im Jahresverlauf 2020 waren Beeinträchtigungen im Baubetrieb zu verzeichnen, die auch für 2021 zu erwarten sind. Einzelne Gewerke auf den Baustellen zeigten Behinderungen durch die Pandemie an und es ergaben sich Lieferengpässe von technischen Bauteilen aus Asien (z. B. PV-Anlagenelemente). Die strukturelle Leistungsfähigkeit der Lieferanten hat jedoch weiterhin Bestand. Neue Planungen und Ausschreibungen werden initiiert, um eine kontinuierliche Leistungsfähigkeit des Unternehmens zu gewährleisten. Vereinzelte Störungen im Bauablauf können auch in 2021 zu verzögerten Übergaben führen. Vor diesem Hintergrund sind negative Effekte auf die Ertragslage und die Ergebnisentwicklung nicht auszuschließen.
Hamburg, 31. März 2021
SBH | Schulbau Hamburg
Geschäftsführer (Sprecher)
Geschäftsführerin
1 Rechengröße des Personalberichtswesens, die das Beschäftigungsvolumen im Verhältnis zur Regelarbeitszeit beschreibt.